Für Frauen ist das Thema Geld meist an ein Gefühl von Unabhängigkeit und Sicherheit geknüpft, während bei Männern Geld oft der Maßstab für den eigenen Wert, Macht und Einflussnahme ist.
Wenn Geld an den eigenen Selbstwert gekoppelt ist, was tendenziell bei Männern vorkommt, ist es natürlich umso herausfordernder, wenn dann ein Partner mehr verdient.
Es ist sogar höchst unwahrscheinlich, dass beide genau gleich viel verdienen.
Ist dieser Unterschied sehr groß, gibt es Potenzial für Spannungen. Dies sind natürlich nur Tendenzen, jede Person hat ihre individuellen Erfahrungen und Glaubenssätze zum Thema Geld, die in die Beziehung einfließen.
Aber auch wenn die beiden Beziehungspartner unterschiedliche Einstellungen zu Geld haben, wäre es nicht schön, eine funktionierende Lösung für beide Seiten zu finden, um eine harmonische Geldsituation zu schaffen? Um dann im nächsten Schritt auch individuelle und gemeinsame finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen?
Gesellschaftlich haben Geld und hohes Einkommen einen sehr großen Stellenwert.
Mit weniger finanziellen Mitteln, die in die Beziehung eingebracht werden können, kann das Selbstwertgefühl beeinträchtigt werden. Dadurch kann ein Gefühl von Abhängigkeit entstehen.
Das Gefühl, dass jemand so eine finanzielle und in manchen Fällen sogar eine existenzielle Macht über einen selbst hat, kann sehr lähmend sein. In den schlimmsten Fällen wird diese Macht auch missbraucht und es kann zur emotionalen Erpressung durch die finanzielle Situation kommen.
Aus diesem Grunde geht es darum, sich an einen Tisch zu setzen und gemeinsam Finanzstrukturen zu überlegen, mit denen sich beide Partner wohl und sicher fühlen.
Wir machen beispielsweise einmal monatlich ein Finanzmeeting, bei dem wir offen über Geld sprechen, zum Beispiel über unsere Einnahmen, Ausgaben, gemeinsame Finanzziele, sowie über aktuelle und zukünftige Investments.
Dabei sprechen wir auch über unsere Strukturen, welche Geldgeschäfte auf welchen Namen laufen und ob sich das fair anfühlt.
Es gibt unzählige Möglichkeiten, die gemeinsamen Finanzen zu strukturieren und sich abzusichern:
- Gemeinsame Konten auf beide Namen
- getrennte Konten
- dasselbe bei Depots
- Eheverträge
- Lebensversicherungen
- Testamente
- Trennungsverträge
- Trennungsvereinbarungen
- und vieles mehr
Gibt es eine richtige Lösung in der Partnerschaft?
Ja, die gibt es!
Nämlich eure persönliche Lösung, die auf euch als Paar individuell zugeschnitten ist, mit der sich jede und jeder wohl und gut abgesichert fühlt.
Letztendlich ist das Wichtigste eine gemeinsame Sprache zu finden, um finanzielle Intimität in die Beziehung zu bringen.
Finanzielle Intimität bedeutet, offen und ehrlich über Geldthemen zu sprechen und währenddessen einen sicheren Rahmen zu schaffen, um seine Bedürfnisse, Hoffnungen, Ängste und Sorgen zu äußern. Finanzielle Intimität ist die Basis für ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit in der Beziehung, um somit individuelle und gemeinsame finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen.
Nur durch Kommunikation ist es möglich, Emotionen und Verletzungen aus der Vergangenheit zu klären und Geldglaubenssätze neu zu definieren, um gemeinsam eure individuelle Lösung zu finden. Geld ist ein Zahlungsmittel. Nicht weniger, aber auch nicht mehr.